Siegfried Koller
Prof. Dr. phil. Dr. med. Siegfried Ernst Koller
Geb. in Stettin
Gest. in Mainz
Religionszugehörigkeit: Evangelisch
GND: 124439454; VIAF: 42771275
Professur in Mainz
- 1956-1973, Professor für medizinische Statistik und Dokumentation, Medizinische Fakultät
- 1973-1976, Professor für medizinische Statistik und Dokumentation, FB 07 Klinische Institute (1973-1979)
Fachgebiete: Medizin, Medizinische Statistik und Dokumentation
Nachfolger: Jörg Michaelis
Akademische Laufbahn
- 01.10.1926-30.09.1928, Studium, Universität Berlin, Fach: Mathematik
- 01.10.1928-30.09.1929, Wissenschaftliche Hilfskraft, Universität Göttingen, Institut für Mathematische Statistik
- 01.04.1930-30.09.1930, Wissenschaftliche Hilfskraft, Universität Göttingen, Institut für Mathematische Statistik
- 01.12.1930-30.04.1931, Wissenschaftliche Hilfskraft, Universität Göttingen, Institut für Mathematische Statistik
- 01.10.1928-1930, Studium, Universität Göttingen, Fach: Mathematische Statistik
- 10.12.1930, Promotion, Felix Bernstein, Universität Göttingen, zum Dr. phil.; Titel der Dissertation: "Statistische Untersuchungen zur Theorie der Blutgruppen und zu ihrer Anwendung vor Gericht"
- 1930-1931, Assistent, Universität Göttingen, Institut für mathematische Statistik
- März 1931-Oktober 1940, Abteilungsleiter, William-G.-Kerckhoff-Herzforschungsinstitut, Bad Nauheim, Statistische Abteilung
- Oktober 1931-März 1932, Forschungsreise, Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, USA
- Oktober 1931-März 1932, Erhalt eines Stipendiums, Stipendiat, Rockefeller Foundation
- 1934-1938, Studium, Universität Gießen, Fach: Medizin
- 09.08.1935, Habilitation, Universität Gießen, Titel der Habilitationsschrift: "Die Auslesevorgänge im Kampf gegen die Erbkrankheiten"
- 1937-1939, Lehrbeauftragter, Universität Gießen
- 22.12.1938, Medizinisches Staatsexamen, Universität Gießen
- 09.06.1939-15.02.1941, Privatdozent, Universität Gießen
- 01.09.1939, Approbation, Arzt
- 01.09.1939, Approbation, Arzt
- 10.11.1939, Promotion, Universität Gießen, zum Dr. med.; Titel der Dissertation: "Über den Erbgang der Schizophrenie"
- 15.02.1941-11.12.1941, Privatdozent, Universität Berlin
- 12.12.1944-08.05.1945, Außerplanmäßiger Professor, Universität Berlin
- 15.08.1956-30.09.1963, Honorarprofessor, Universität Mainz, Medizinische Fakultät
- 01.10.1963-31.03.1973, Ordentlicher Professor, Institut für Medizinische Statistik und Dokumentation, Universität Mainz, Medizinische Fakultät
- 01.04.1973-31.01.1976, Ordentlicher Professor, Institut für Medizinische Statistik und Dokumentation, Universität Mainz, FB 07 Klinische Institute (1973-1979)
- 31.03.1976, Emeritierung, Universität Mainz, FB 07 Klinische Institute (1973-1979)
- 01.04.1976-31.12.1976, Lehrstuhlvertreter, Institut für Medizinische Statistik und Dokumentation, Universität Mainz, Medizinische Fakultät, seines eigenen Lehrstuhls
Wissenschaftliche Mitgliedschaften
- Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin, Ehrenmitglied
- Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Ehrenmitglied
- -1990, Deutsche Region der Internationalen Biometrischen Gesellschaft, Mitglied
- Deutsche Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie, Mitglied
Ehrungen
- 17.05.1982, Bundesverdienstkreuz, Verdienstkreuz 1. Klasse
Biographisches
- Ostern 1926, Abitur, Königstädtisches Gymnasium Berlin
- 01.05.1933-08.05.1945, Politische Mitgliedschaft, NSDAP, Mitgliedsnummer: 2.174.518
- 15.10.1933-1938, Politische Mitgliedschaft, SA, Rottenführer, Sturm Na./222
- 01.09.1939-1941, Wehrdienst, Frankreich
- 1941-1943, Wehrdienst, Militärärztliche Akademie Berlin, Stabsarzt, Zentralarchiv für Wehrmedizin (als Kriegsverwendung). Anschließend u.K. gestellt für die wissenschaftliche Forschung
- Eisernes Kreuz II. Klasse
- Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse
- Januar 1945-April 1945, Wehrdienst, Stabsarzt, Berlin
- Mai 1945-August 1946, Arzt, Königsbrück, in eigener Praxis
- 12.08.1946-06.10.1952, Gefangenschaft, Waldheim, weitere Haftorte: Bautzen und Brandenburg an der Havel
- 07.04.1953-17.11.1954, Mitarbeiter, Statistisches Bundesamt
- 18.11.1954-22.12.1958, Oberregierungsrat, Statistisches Bundesamt
- 23.12.1958-03.02.1963, Leitender Regierungsdirektor, Statistisches Bundesamt
Weitere Informationen
- Kollers Vater fiel 1915 im Ersten Weltkrieg.
- Seine Forschungen am Universitätsinstitut für Erb- und Rassepflege in Gießen und dem Biostatistischen Institut der Universität Berlin lieferten das wissenschaftliche Fundament für die Rassepolitik der Nationalsozialisten und der damit verbundenen Zwangssterilisationen und Morde.
- Seine Verhaftung und Inhaftierung in der DDR geht auf die Waldheimer Prozesse zurück. Er wurde später aufgrund einer Amnestie entlassen.
- Koller war in seiner Zeit beim Statistischen Bundesamt an wichtigen Neuerungen beteiligt. So zeichnet er sich beispielsweise mitverantwortlich bei der Einführung des Mikrozensus.
- Die Ehrenmitgliedschaft der "Deutschen Region der Biometrischen Gesellschaft" wurde Koller nach bekanntwerden seiner nationalsozialistischen Karriere 1990 entzogen.
Quellen
- Koller, Siegfried, Archiv des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, HA IX/11 ZJ 186 Akte 471
- Koller, Siegfried, Archiv des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, Abt. XII RF 104
- Koller, Siegfried, Archiv des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, HA IX Nr. 22853
- Koller, Siegfried, Universitätsarchiv Mainz, Best. 110, Nr. 38
Veröffentlichungen von Siegfried Koller (Auswahl)
Veröffentlichungen über Siegfried Koller (Auswahl)
Zitierhinweis
Siegfried Koller, in: Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universität Mainz. URI: http://gutenberg-biographics.ub.uni-mainz.de/id/e3ce87f4-0bff-4fb5-aa36-20bc69b338a3. (Zugriff am 15.03.2025)
Lizenz für Text- und Forschungsdaten: CC-BY 4.0. Diese Lizenz gilt nicht für die verwendeten Bilder. Sofern nicht anders angegeben sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.