Karl Maria Hettlage
Prof. Dr. jur. Karl Maria Hettlage
Geb. in Essen
Gest. in Bonn
Religionszugehörigkeit: Römisch-Katholisch
GND: 120225743; VIAF: 76391086
Professur in Mainz
- 1951-1958, Professor für Öffentliches Recht, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Fachgebiete: Öffentliches Recht
Nachfolger: Karl Josef Partsch
Akademische Laufbahn
- 1921-1924, Studium, Universität Köln
- 1921-1924, Studium, Universität Münster
- Studentische Mitgliedschaft, V.K.D.St. Saxonia zu Münster
- 1925, Assistent, Universität Kiel
- 13.07.1926, Promotion, Universität Köln, Titel der Dissertation: "Die Intervention in der Geschichte der Völkerrechtswissenschaft und im System der modernen Völkerrechtslehre"
- 1928-1931, Assistent, Universität Kiel
- 06.03.1930, Habilitation, Universität Köln, Titel der Habilitationsschrift: "Finanz- und Lastenausgleich als Verfassungsproblem"
- 1930-1936, Lehrbeauftragter, Universität Köln
- 1936-1938, Außerordentlicher Professor, Handelshochschule Berlin
- 1938-1945, Honorarprofessor, Universität Berlin
- 1949-30.04.1951, Honorarprofessor, Universität Bonn
- 01.05.1951-1958, Ordentlicher Professor, Universität Mainz, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
- 1956, Dekan, Universität Mainz, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
- 31.03.1971, Emeritierung, Universität Mainz
Wissenschaftliche Mitgliedschaften
- 1965-1976, Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, München, Präsident
Ehrungen
- 08.03.1967, Bundesverdienstkreuz, Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband
Biographisches
- 1922-1925, Politische Mitgliedschaft, Westfalen-Treubund
- 1925-1933, Politische Mitgliedschaft, Zentrum
- 1925-1929, Referendariat, Referendar
- 1931-1935, Geschäftsführer, Deutscher Städtetag
- 1932-1933, Mitglied, Preußischer Landtag
- Mitgliedschaft, Akademie für Deutsches Recht, Gründungsmitglied
- 1934-Frühjahr 1939, Stadtkämmerer, Berlin
- September 1936-30.06.1941, Politische Mitgliedschaft, SS, Hauptsturmführer, Mitgliedsnummer: 276.909
- 14.06.1939-1951, Vorstandsmitglied, Commerzbank
- 01.04.1940-1945, Abteilungsleiter, Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Berlin, Hauptamt Verwaltung und Wirtschaft
- Februar 1942-1944, Abteilungsleiter, Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion, Generalreferat Wirtschaft und Finanzen
- 25.05.1956-1958, Stellvertretender Minister, Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz
- 1958-1959, Abteilungsleiter, Bundesministerium der Finanzen, Haushaltsabteilung
- 1959-1962, Staatssekretär, Bundesministerium der Finanzen
- 1960-, Senator, Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften
- 1962-1967, Mitglied, Hohe Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)
- 1967-1969, Staatssekretär, Bundesministerium der Finanzen
- 1967-Oktober 1969, Staatssekretär, Bundesministerium der Finanzen
- Politische Mitgliedschaft, CDU
Weitere Informationen
- 1923 war Hettlage für vier Monate "Zeitfreiwilliger" eines Verbandes der "Schwarzen Reichswehr".
- Hettlage war nie Mitglieder der NSDAP, galt aber trotzdem als einer der engsten Mitarbeiter Albert Speers. Als Abteilungsleiter des Rüstungsministerium kam ihm eine Schlüsselrolle bei der Einrichtung des KZ Mittelbau-Dora zu. Weiterhin war er an der "Entmietung" der Berliner Juden beteiligt, um so Platz für die von Speer geplante Reichshauptstadt Germania zu schaffen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges stilisierte sich Hettlage als Opfer der Nationalsozialisten, da Goebbels ihn nicht für politisch zuverlässig hielt und er in Kontakt zum Goerdeler Kreis gestanden habe.
- Vor der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Hettlage, fertigte der Mainzer Politikwissenschafter Hans Buchheim ein Gutachten zu Hettlages SS-Mitgliedschaft an.
Quellen
- Hettlage, Karl Maria, Universitätsarchiv Mainz, Best. 64, Nr. 922
- Hettlage, Karl Maria, Universitätsarchiv Mainz, Best. 67, Nr. 135
Veröffentlichungen von Karl Maria Hettlage (Auswahl)
Hettlage, Karl M, ¬Die¬ Intervention in der Geschichte der Völkerrechtswissenschaft und im System der modernen Völkerrechtslehre, Köln, 1927.
Veröffentlichungen über Karl Maria Hettlage (Auswahl)
Schrafstetter, Susanne, Verfolgung und Wiedergutmachung. Karl M. Hettlage: Mitarbeiter von Albert Speer und Staatssekretär im Bundesfinanzministerium (Persecution and Compensation. Collaborator of Albert Speer and State Secretary in the Federal Ministry of Finance: Karl M. Hettlage), in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 56 (2008).
Wenig, Otto (Hrsg.), 150 Jahre Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn. [...]: Verzeichnis der Professoren und Dozenten der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn 1818 - 1968 / Hrsg. von Otto Wenig, Bonn, Bouvier, 1968.
Willems, Susanne, Der entsiedelte Jude: Albert Speers Wohnungsmarktpolitik für den Berliner Hauptstadtbau, 1. Aufl., Berlin, Edition Hentrich, Publikationen der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, 2002.
Zitierhinweis
Karl Maria Hettlage, in: Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universität Mainz. URI: http://gutenberg-biographics.ub.uni-mainz.de/id/fbea8982-0a12-41bb-a7aa-6464cf8d56a5. (Zugriff am 01.06.2023)
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Weitere Online-Ressourcen
- Personenseite in der Deutschen Digitalen Bibliothek (2)
- Wikipedia-Artikel
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- Mainz University Library, Academy of Sciences and Literature Mainz (Digital Academy)
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- Kabinettsprotkolle der Bundesregierung
- Protokolle des Bundesvorstands der CDU 1950-1973
- Personenseite im Archivportal-D
- Digitalisierung der Pressearchive von HWWA und IfW
- Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online [2 über Hettlage, Karl M. (1902-1995)]
- Nordrhein-Westfälische Bibliographie (NWBib)
- Literatur im Katalog der Universitätsbibliothek Heidelberg (4)
- Bayerische Staatsbibliothek (7)
- Titelaufnahmen des B3Kat (32)
- HBZ-Verbundkatalog (62)
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- HeBIS-Verbundzentrale (14)
- SWB-Verbundkatalog
- Kalliope-Verbund für Nachlässe, Autographen und Verlagsarchive
- Online-Findmittelsystem, Landesarchiv Baden-Wuerttemberg
- Nachweis von Autographen in der SLUB Dresden
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