Samuel Sömmering
Dr. med. Samuel Thomas Sömmering
Geb. in Thorn
Gest. in Frankfurt am Main
Religionszugehörigkeit: Evangelisch
Lehrtätigkeit in Mainz
- nach 1779-1784, Medizinische Fakultät (1477-1798/1822)
- 1784-1797, Professur für Anatomie und Physiologie, Medizinische Fakultät (1477-1798/1822)
Fachgebiete: Medizin, Anatomie, Physiologie
Akademische Laufbahn
- 1774-1778, Studium, Universität Göttingen, Medizin, Chemie, Botanik
- 07.04.1778, Promotion, Universität Göttingen, Titel der Dissertation: "de basi encephali originibusque nervorum"
- 1778-1779, Studium, Niederlande, danach England und Schottland
- 20.08.1779, Berufung, Professor, Collegium Carolinum (Kassel), vergleichende Anatomie, Leichensektionen an exotischen Tieren und Menschen "verschiedener Rassen"
- 1784-12.11.1797, Ordentlicher Professor, Universität Mainz (1477-1798), Medizinische Fakultät (1477-1798/1822), Lehrstuhl für Anatomie und Physiologie, beurlaubt zwischen März 1792 und Juli 1793, dann 1794 und zwischen 1795 und 1797. Wenige Monate nach seiner Rückkehr bat er 1797 um seine Entlassung.
- 09.09.1784, Aufnahme in eine Fakultät, Universität Mainz (1477-1798), Medizinische Fakultät (1477-1798/1822)
- 15.12.1789-14.01.1793, Dekan, Universität Mainz (1477-1798), Medizinische Fakultät (1477-1798/1822)
- 1794, Auslandsaufenthalt, Universität London
- 1804, Berufung, Bayerische Akademie der Wissenschaften München
Wissenschaftliche Mitgliedschaften
- 30.01.1805, Bayerische Akademie der Wissenschaften München
- 1816, Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften
Ehrungen
- 1822, Guelphen-Orden, darüber hinaus zahlreiche weitere Orden und Auszeichnungen
Biographisches
- nach 1779-1784, Mitgliedschaft, Rosenkreuzorden, zusammen mit Georg Forster beigetreten, betrieb alchemistische Versuche
- 1779-1830, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Mitarbeit an den "Göttinger Gelehrten Nachrichten"
- 1787, Hofrat, Kurmainz
- 06.03.1792, Heirat, Margarethe Grunelius, Frankfurt am Main
- 1795-Juni/Juli 1797, Arzt, Frankfurt am Main, förderte hier insbesondere die Pockenschutzimpfung
- 1795, Mitgliedschaft, Kollegium praktischer Ärzte (Frankfurt a. M.)
- 21.01.1805, Hofrat, Kurfürstentum Pfalz-Bayern
- 1808, Erhalt eines Adelstitels, persönlicher Adelsstand (Verdienstorden der Bayerischen Krone)
Weitere Informationen
- Bereits im Kindesalter wurde Samuel Sömmering von seinem Vater (Stadtphysikus) zu Leichensektionen mitgenommen.
- 1764 trat Sömmering in das Thorner Gymnasium ein. Der mit ihm verwandte Rektor Kries sowie der Zeichenlehrer Willamov förderten sein Interesse an der Anatomie.
- Auf seiner Studienreise 1778/79 lernte Sömmering den Naturforscher Georg Forster kennen. Die Freundschaft zerbrach 1792/93 aufgrund unterschiedlicher politischer Einstellungen.
- 1797 siedelte Sömmering nach Frankfurt a. M. über, 1805 nach München. 1819 kehrte er aus gesundheitlichen Gründen nach Frankfurt zurück.
- Am 07.04.1828 feierte er unter großer Anteilnahme der in- und ausländischen Fachwelt sein fünfzigjähriges Doktorjubiläum.
- Soemmering war überzeugter Protestant, insofern ist seine Lehrstuhlbesetzung im traditionell katholischen Mainz bemerkenswert.
- Als einer der führenden deutschen Anthropologen und Anatomen der Aufklärung beteiligte sich auch Sömmering an der im späten 18. Jahrhundert verbreiteten Forschung nach den Ursprüngen des Menschen. Diese nahm häufig rassistische Züge an; so auch bei Sömmering als Vertreter einer Rassentheorie und des sog. Polygenismus. In seiner Antrittsrede in Mainz mit dem Titel „Über die körperliche Verschiedenheit des Mohren vom Europäer“ versuchte er seine Theorie zu beweisen, dass Afrikaner Europäern aufgrund angeblicher rassischer Merkmale unterlegen seien. Die Abhandlung stieß sowohl auf Anerkennung als auch Widerspruch.
Namensvarianten
- Samuele Tommaso di Soemmering; Samuel Tomas von Soemmerringh; Soemmeringius
Quellen
- Protokoll der Medizinischen Fakultät 1734-1790, Stadtarchiv Mainz, Best. 18/162
Veröffentlichungen von Samuel Sömmering (Auswahl)
Zitierhinweis
Samuel Sömmering, in: Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universität Mainz. URI: http://gutenberg-biographics.ub.uni-mainz.de/id/eb68a05e-c1ba-45b2-91a1-2e8aec7cdf5f. (Zugriff am 11.12.2024)
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